Aphasie
Unterstützte Kommunikation (UK) und Aphasie
Etwa 85.000 Menschen haben eine behandlungsbedürftige Aphasie, eine erworbene Sprachstörung, und jährlich kommen etwa 25.000 neue Fälle hinzu. Meistens tritt Aphasie nach einem Schlaganfall auf. Die Störung beeinträchtigt das Verstehen, Lesen, Schreiben und Sprechen. Dies stellt einen abrupten Einschnitt im gewohnten Leben der Betroffenen dar, da ihre sprachlichen Fähigkeiten eingeschränkt sind. Die Anwendung von Unterstützter Kommunikation (UK) kann helfen, den Verarbeitungsprozess zu erleichtern, sprachliche Einschränkungen zu überwinden und eine Teilnahme an alltäglichen Aktivitäten zu ermöglichen. Kommunikationshilfen, die Sprache in verschiedenen Modalitäten (Schrift, Symbole, Lautsprache) anbieten, können das Verständnis fördern, die Nutzung der Sprache erleichtern und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Je nach Fähigkeiten können einfache Kommunikationshilfen mit Symbolen oder komplexe Strategien verwendet werden. Es ist wichtig, Unterstützte Kommunikation frühzeitig in die therapeutische Intervention einzubeziehen, um positive Ergebnisse zu erzielen.
Literaturauswahl zu UK und Aphasie:
- Giel, B. (2005): Unterstützte Kommunikation bei zentral bedingten Kommunikationsstörungen im Erwachsenenalter. In: Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation e.V. (Hrsg.). Handbuch der Unterstützten Kommunikation. Karlsruhe: von Loeper. S.11.014.001 – 11.028.001
- Huber, W. et al. (2013): Klinik und Rehabilitation der Aphasie: Eine Einführung für Therapeuten, Angehörige und Betroffene. Stuttgart: Georg Thieme Verlag
- Weng, I. & Storch, G. (2016): Zur Didaktik der teilhabeorientierten Aphasietherapie. Teil 1: Kommunikatives Handeln und kognitive Teilleistungen. In: Forum Logopädie 30, (6), S. 16-21
- Weng, I. & Storch, G. (2017a): Zur Didaktik der teilhabeorientierten Aphasietherapie. Teil 2: Sprachdidaktische Grundlagen eines situativ-handlungsorientierten Ansatzes. In: Forum Logopädie 31, (1), S. 36-41
- Weng, I. & Storch, G. (2017b): Zur Didaktik der teilhabeorientierten Aphasietherapie. Teil 3: Zwei kommentierte exemplarische Therapieeinheiten. In: Forum Logopädie 31, (2), S. 22-28
- Forum Logopädie 31 (3) (2017): Digitalisierung im Gesundheitswesen: Neue Technologien in der Logopädie.
- www.therapiepad.de
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Die Atmosphäre ist konzentriert. Zwei Frauen sitzen nebeneinander an einem Tisch in der Praxis für Logopädie von Christina Brandenburg. Auf einem Arbeitsblatt, das neben der Kommunikationshilfe liegt, stehen in jeder Zeile verschiedene Vertreter einer Kategorie. „Drossel“ und „Spatz“ steht in Zeile eins. Die Dame mit der hellen Kleidung, Frau Pupkes, sieht sich die beiden Begriffe genau an, spricht sie nach und überlegt. Die Aufgabe lautet, den Sammelbegriff für Drossel und Spatz herauszufinden und einen weiteren Vertreter zu benennen. „Frau Pupkes, fällt Ihnen noch ein weiterer Vogel ein?“ fragt Frau Brandenburg – und hält sich im selben Moment die Hand vor den Mund. Frau Pupkes beginnt zu kichern. „Nein, jetzt habe ich es verraten!“ Beide brechen in lautes Lachen aus. Eine Momentaufnahme herzlicher Ausgelassenheit, vor einigen Monaten noch undenkbar. ... Ganzen Artikel lesen