News | Veröffentlicht am 24.03.2021

Rückblick zum Online Symposium 3.0: "Mit allen Sinnen teilhaben - Multisensorische Räume für jede/n"

Bei unserem 3. Online Symposium am 23. März 2021 drehte sich alles um das Thema "Multisensorischen Räume", Erlebnisräume zur Entspannung und zur selbstbestimmten Interaktion. Die 151 TeilnehmerInnen erlebten eine Premiere, wir durften zwei internationale Gäste begrüßen:  Ad Verheul aus den Niederlanden und Maria Pena Rodriguez aus Spanien.

Den Beginn machte "Stargast" Ad Verheul mit seinem Impulsvotrag "Philosophie und Praxis von Snoezeln". Der Begründer des Snoezelen-Konzepts nahm uns mit auf eine Zeitreise in das Behindertenzentrum De Hartenberg, Ede (Niederlande). Anhand verschiedener Fotos zeigte er die Entwicklung seiner Pionierarbeit für Menschen mit schweren Behinderungen von den ersten Anfängen des Snoezelen in den 1970er Jahren, als viel Überzeugungsarbeit und Bastelgeschick erforderlich war, um den BewohnerInnen erste Sinnesangebote machen zu können. Kreative Ideen wie z.B. ein großes "Snoezelen-Zelt" führten 1983 zum ersten Sinnes-Raum im Gebäude. Heute verfügt de Hartenberg über ein großes Snoezelenzentrum mit vier Räumen auf über 400 qm.
Ad Verheul betonte den Mehrwert nicht nur für die BewohnerInnen sondern auch für MitarbeiterInnen und Angehörige. Besonders für Eltern sei es eine tolle Erfahrung, das eigene Kind in diesem Ambiente mit seinen vielen Angeboten, die über rein viduelle Reize hinausgehen, reagieren und agieren zu sehen. In de Hartenberg sind auch Menschen ohne Beeinträchtigung eingeladen, im Zentrum zu snoezelen. Besuche, zum Beispiel von Kindergartengruppen, erweitern den Horizont für jede/n und stoßen auf tolles Feedback.

Teilnehmerstimme: "Herzlichen Dank für dieses wundervolle Symposium, es war besonders wunderbar, den Erfinder des Snoezelenraums mal live zu sehen, nachdem man schon vor langer, langer Zeit von ihm im Studium erfahren hat. Alle Beiträge waren interessant und bereichernd.”

Sabrina Beer und Elisabeth Marx von der UK-Beratungsstelle LogBUK in Rosenheim brachten konkrete, praktische Anwendungsbeispiele für eine weitere Zielgruppe aus ihrem Multisensory Room mit. Sie stellten Lernideen vor, die in Therapie und Schule Einsatz finden können und zeigten Sinnesgeschichten, die NutzerInnen im Raum aktiv mitgestalten und miterleben.
LogBUK stellt viele Tipps und Anwendungsideen über ihren Facebook-Account zu Verfügung. Die Beispiele wurden sehr gut angenommen und führten bei den TeilnehmerInnen zu zahlreichen technischen Fragen rund um die verwendeten Produkte.

"Es war super interessant und informativ! Vielen Dank an alle Referenten! Ich kann einiges für die Praxis mitnehmen."

In der Talkrunde mit Uwe Billerbeck (Schule am Burkersdorfer Weg, Dresden) und Gunter Wolfram (Seniorenresidenz AlexA Dresden) fragte Jonas Thomas (REHAVISTA) nach Ideen und Hürden in der Projektplanung und Finanzierung. Spannend war, dass die Interviewpartner aus zwei verschiedenen Settings stammen. Trotz der unterschiedlichen Zielgruppen betonten beide den großen Mehrwert, multisensorische Räume für ihre KlientInnen anbieten zu können.
Gunter Wolfram von der Seniorenresidenz AlexA erzählt von der Reaktion der BewohnerInnen auf die "Kinopremiere mit Mofa". Nicht nur Jonas Thomas war gerührt.Gunter Wolfram erzählte sehr anrührend von den Angeboten für SeniorInnen in der Residenz AlexA und von der Einweihung eines Kinosaals, bei der ein Requisit - ein altes Mofa - dem Film die Show stahl und die BewohnerInnen ins Erinnern und Erzählen brachte. Auf die Idee, als weiteres Angebot einen multisensorischen Raum anzuschaffen, kamen sie bei der Google-Suche nach "Emotion" und "heftig". Uwe Billerbeck berichtete vom Projektablauf der Raumgestaltung in der Schule. Ein vorhandener Snoezelen-Raum wurde umgebaut und Einzelelemente in das neue System integriert. Er betonte den Mehrwert der Interaktivität und Teilhabe für seine SchülerInnen, die im Multisensory Room selbst über die Raumatmosphären und die Elemente bestimmen können. Interessant fanden die ZuhörerInnen die Idee zur Finanzierung eines Raumes über den sogenannten "Digitalpakt".

"Es war großartig, all das aus erster Hand zu erfahren. VIIIIIIELEN DANK!"

Den Abschluss machte Maria Pena Rodriguez von der spanischen Herstellerfirma  BJ Live! Barcelona. Maria stellte heraus, dass ein multisensorischer Raum sich nicht nur auf visuelle Reize konzentriert, sondern alle Sinne angesprochen werden können und sollen. Sie gab viele Beispiele für unterschiedliche Ziel- und Nutzergruppen von Kindern bis DemenzpatientInnen, Menschen mit Syndromen oder ASS, aber auch Cerebralparese. Besonders betonte Maria die Möglichkeit der Individualisierung aller vorhandenen Inhalte, um persönlich bedeutsame Szenarien und Umgebungen für die NutzerInnen zu schaffen.

"Vielen lieben Dank!!! Das hat mir meinen freien Nachmittag echt vergoldet. Habe ganz viele Impulse bekommen. DANKESCHÖN."

Wir freuen uns, dass das Symposium so gut aufgenommen wurde und bedanken uns bei den ReferntInnen und allen Teilnehmenden!
Die Teilnahme an der Veranstaltung war kostenfrei. Statt eine Teilnahmegebühr zu erheben, freuen wir uns weiterhin über eine Spende an die Welthungerhilfe: https://www.welthungerhilfe.de/corona-spenden

Save the Date: Aufgrund der vielen Rückfragen veranstalten wir am 19. April 2021 in der Zeit von 13:00-14:30 Uhr ein Follow-Up-Meeting mit vielen Informationen rund um Produkte und Projektplanung. Mehr Infos unter

Mehr Informationen über Multisenorische Räume und ihre vielfältigen Möglichkeiten finden Sie in unserem Video und dem Flyer.

Video 

Flyer