Klinik- und Pflegealltag

Unterstützung bei Demenz

Unterstützte Kommunikation in Kliniken und Pflegeeinrichtungen

Die demografischen Veränderungen sind eine Ursache für die dramatische Zunahme der Anzahl der Menschen mit dementiellen Erkrankungen und die Gruppe der Betroffenen wird in den nächsten Jahren weiter anwachsen. Die Methoden der Unterstützten Kommunikation können je nach Krankheitsfortschritt die Selbstständigkeit der Betroffenen erhalten oder die Kommunikation mit ihrem Umfeld ermöglichen.

Nach Schätzungen der WHO und der Alzheimer Disease International waren im Jahre 2015 weltweit 46,8 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. In Deutschland umfasst der Personenkreis im Jahre 2018 rund 1,7 Millionen Menschen. Damit ist die Gruppe der dementiell Erkrankten eine der größten Personengruppen mit UK-Bedarf.  Dementielle Erkrankungen können individuell unterschiedliche Formen und veränderte Symptome in den verschiedenen Stadien zeigen: Zu Beginn sind Erinnerungshilfen oder Strukturierungshilfen aus dem Bereich der Kognitionsförderung ausreichend, um eine selbstständige Lebensführung aufrecht zu erhalten. Die Kommunikation gelingt in diesem Stadium oft noch verbal, visuelle Orientierungshilfen unterstützen bei Ablaufen oder auch beim Sprachverstehen. Sind bei fortschreitender Symptomatik die kommunikativen Prozesse und Alltagskompetenz beeinflusst, bieten Kommunikationshilfen mit Symbol- oder Fotounterstützung Hilfe bei der Kontaktaufnahme und Kommunikation. Sie eignen sich sehr gut zur Kommunikation über die Biographie der dementiell Erkrankten. Bei weit fortgeschrittenen Stadien der Demenz kann mit Hilfen zur Kommunikationsanbahnung eine Kommunikationsinitiierung erreicht, Routinen in der Kommunikation aufrecht erhalten und so Nähe zu den Betroffenen hergestellt werden. Auch die Teilhabe an Gemeinschaftsaktionen und die Übernahme einer handelnden Rolle kann mit einfachen Hilfen wie dem Powerlink oder einem BigMack erreicht werden. In diesem Stadium kann es auch hilfreich sein, mit einem Beobachtungsverfahren wie dem „Schau hin“ eine basale Förderung zu planen und mit Hilfe des Verfahrens herauszufinden, welche Angebote den Demenzklienten aktivieren.

Weiterführende Informationen zum Thema:

  • Limacher-Grepper, S. & Leonhardt, E.(2009): Unterstützte Kommunikation bei Demenzerkrankungen. In: Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation e.V. (Hrsg.): Handbuch der Unterstützten Kommunikation. Karlsruhe: von Loeper-Literaturverlag, S. 11.073.001-11.81.001.
  • Powell, J. (2015). Hilfen zur Kommunikation bei Demenz. Köln: Kuratorium Deutsche Altershilfe.
  • Steiner, J. (2010). Sprachtherapie bei Demenz. München: Reinhardt.
  • Zeitschrift Unterstützte Kommunikation (2014). Demenz und UK. Karlsruhe: von Loeper-Literaturverlag.(3)
  • https://www.uk-im-blick.de/

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